„Anschluss Zukunft“ verleiht Ausbauforderungen in Berlin Nachdruck

April 2016: Bei einem Treffen mit Abgeordneten des Bundestags und des rheinland-pfälzischen Landtags haben Vertreter der Verkehrskampagne „Anschluss Zukunft“ und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz gestern in Berlin ihrer Forderung nach einem zeitnahen Ausbau der B8/B414 nochmals Nachdruck verliehen. „Mit dem vorliegenden Entwurf des Bundesverkehrswegeplans sind wir unserem Ziel, dem infrastrukturellen Lückenschluss zwischen der A3 und der A45, einen großen Schritt näher gekommen. Für unsere Region zentrale Projekte sind in den Plan aufgenommen worden. Allerdings müssen Bundes- und Landespolitik nun sicherstellen, dass die Projekte auch umgesetzt werden“, sagte Christoph Böhmer, Sprecher der Kampagne und Geschäftsführer der Maschinenbau Böhmer GmbH.

IHK-Vizepräsident Thomas Bellersheim betonte, es liege in der Verantwortung des Bundes, die notwendigen Beschlüsse für die Projekte entlang der zentralen Ost-West-Achse B8/B414 zügig zu fassen. Die Vertreter der Kampagne und der IHK Koblenz wiesen im Gespräch mit den Abgeordneten darauf hin, dass alle Projekte entlang des Planungskorridors B8/B414 als Einheit zu betrachten seien, damit die Achse der ihr zugedachten Verbindungsfunktion gerecht werden könne. Dazu müssten die Ortsumgehungen Kirburg und Nister-Möhrendorf im Westerwaldkreis vom Bund stärker priorisiert werden – sie sind zentral für den östlichen Teil der Verkehrsachse. Auch die Bewertung der Ortsumgehung Mudersbach (B62) war Gegenstand der intensiven Gespräche in Berlin. Neben einer kritischen Prüfung der bisherigen Einstufung und des ermittelten Nutzen-Kosten-Verhältnisses der Baumaßnahme sollen auch weitere Beratungen vor Ort erfolgen.

Mit Blick auf die Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans betonte Bellersheim: „Die Landespolitik muss ihrerseits dafür Sorge tragen, dass die vom Bund bereitgestellten Mittel zeitnah und mit genügend Personalkapazitäten für die Projektplanung und -umsetzung verwendet werden. Sonst fallen die Gelder an den Bund zurück.“

Mit der Initiative „Anschluss Zukunft“ setzen sich seit 2012 mehr als 70 Unternehmer aus der Region Westerwald-Sieg gemeinsam mit der IHK Koblenz, der Wirtschaftsförderungsgesellschaften Altenkirchen und Westerwaldkreis, der Kreishandwerkerschaft und Landrat Michael Lieber für eine bessere Anbindung der Region an die überregionalen Verkehrswege ein. „Die Infrastruktur ist der Schlüssel, um die Attraktivität der Region Westerwald-Sieg für Bewohner und Unternehmen zu erhalten“, sagte Christoph Böhmer. „Insbesondere die Fahrzeitdauer ist für Betriebe ein entscheidendes Standortkriterium, beispielsweise, wenn es um Themen wie Expansion, Nachfolgeregelung und Fachkräftesicherung geht. Deshalb werden wir uns weiterhin für den Ausbau der Ost-Westachse stark machen – so lange, bis wir unser Ziel erreicht haben.“