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Infrastrukur Delegation der Kampagne „Anschluss Zukunft“ im Landtag freundlich empfangen – Verständnis für Sorgen
Rhein-Zeitung, Ausgabe Altenkirchen/Betzdorf vom 13. Dezember 2012

Kreisgebiet/Mainz. Um zwei schwere Jutesäcke mit fast 3000 Wunschzetteln in Sternform erleichtert und vor allem mit einem guten Gefühl ist eine Delegation der Kampagne „Anschluss Zukunft“ gestern vom Mainzer Landtag aus die Rückreise in den Kreis Altenkirchen angetreten. Zuvor war die Gruppe vom rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Roger Lewentz freundlich empfangen worden. Der Weihnachtsmann überreichte dem SPD-Politiker indes nicht tausend Wünsche, sondern einen Wunsch von Tausenden: den Anschluss Zukunft der Region Westerwald-Sieg für die 200 000 Menschen, die in ihr leben und sich sorgen, mangels wettbewerbsfähiger Infrastruktur von der Zukunft abgekoppelt zu werden. Konkret geht es der Initiative von mehr als 50 Unternehmern mit rund 7000 Mitarbeitern um den raschen Ausbau der Hauptverkehrsachsen (B8, B62, B414) zu den Autobahnen 45 (Siegen, Herborn) und 560 (Hennef).

Minister Lewentz zeigte Verständnis für die Sorgen. Die Landesregierung wolle sich für eine Verbesserung einsetzen. In der kommenden Woche werde er wegen der B8 in Uckerath ein Gespräch mit seinem Kollegen aus Nordrhein-Westfalen führen.

„Bitte sorgen Sie dafür, dass die Region Westerwald-Sieg nicht abgehängt wird“, sagte Christoph Böhmer, geschäftsführender Gesellschafter der Böhmer Maschinenbau GmbH Steinebach/Sieg und ehrenamtlicher Beiratsvorsitzender der Kampagne aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk. Die Aktion gestern in der Landeshauptstadt dient der Initiative dazu, die Dringlichkeit der Anbindung zu untermauern. Zur Delegation zählen neben Böhmer auch Unternehmer Thomas Bellersheim, Wolfgang Becker von der Kreishandwerkerschaft, Sabine Dyas von der Industrie- und Handelskammer, Landrat Michael Lieber sowie Heinz Düber, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Altenkirchen. Auch die vier heimischen Landtagsabgeordneten – Thorsten Wehner (SPD), Anna Neuhof (Grüne) sowie Peter Enders und Michael Wäschenbach (beide CDU) – waren bei der Übergabe des ungewöhnlichen Präsentes an den Minister im Foyer des Landtags vor Ort. „Wir haben Gehör gefunden und sind in Mainz angekommen“, resümierte Christoph Böhmer – auch mit einem Verweis auf die Briefe, die die Initiative allen rheinland-pfälzischen Abgeordneten seit September Woche um Woche zukommen lässt. Böhmer lobte zudem die gute Atmosphäre, in der das Treffen mit dem Minister stattgefunden habe. „Minister Lewentz hat erkannt, dass das ein wichtiges Thema ist, an dem er in dieser Legislaturperiode nicht vorbeikommen wird“, schildert Thomas Bellersheim seinen Eindruck.

Obwohl auch sie sich gestern in Mainz mit einem Kampagnenstern in der Hand ablichten ließ, äußerte MdL Anna Neuhof noch am Dienstagabend bei einer Veranstaltung der Grünen in Wissen Bedenken: „So unterstütze ich das nicht.“

Redaktionsleiter Stefan Nitz